Meine liebsten Motivationskicks

Manchmal kommt es vor, dass wir Aufgaben vor uns haben, die uns im Moment absolut nicht freuen. Viel lieber würden wir etwas anderes machen.

Es geht nicht nur uns Erwachsenen so. Kindern geht es auch so!

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Bei Kindern bemühen wir uns meist, ihnen die Aufgaben so schmackhaft wie möglich zu machen, bzw. in ein Spiel einzubinden.
Diesbezüglich habe ich gemeinsam mit meinen Kindern viel über Selbst- und Fremdmotivation gelernt. Mein oberstes Bestreben war immer, meinen Kindern die Arbeit leicht und freudvoll zu gestalten. Ich selbst bin von Haus aus zwar ein eher fauler (ja, ich stehe dazu), aber organisierter und disziplinierter Mensch. Meine oberste Prämisse ist es, die Dinge so schnell als möglich zu erledigen, dann habe ich sie hinter mir und auch aus dem Kopf.

Dabei bleibt der Spaß oft auf der Strecke.

Eines Tages habe ich begonnen, einige der Möglichkeiten, die ich gemeinsam mit den Kindern erarbeitet und angewendet hatte auch selbst zu praktizieren.

Das Ergebnis: Sie funktionieren auch bei Erwachsenen und das Leben macht deutlich mehr Spaß! Die meisten davon gibt es auch mit ganz klugen Namen 🙂

Ich werde hier also meine liebsten Motivationskicks für Kinder und dann die fortgeschrittene Version für Erwachsene schildern. Motivation ist ja auch für das Lernen an sich sehr wichtig.

Ziele setzen

Was will ich wirklich?/Wozu will ich es?

Kinder leben eher in den Tag hinein und haben noch nicht so einen hohen Planungshorizont.
Wenn es darum geht, dass sie ihr Zimmer zusammenräumen wollen, dann motiviert sie meist nicht das zusammengeräumte Zimmer und die Tatsache, dass alles wieder auf seinem Platz ist.

Meist lockt sie viel eher die Aussicht auf das, was sie stattdessen wollen. Also zum Beilspiel:
spielen, einen Freund besuchen ….

Wir können ihnen mit passenden Fragen helfen, sowohl den Wert der Aufgabe zu erkennen, als auch zu erkennen, was sie im Moment „eigentlich“ wollen.

Passende Fragen sollten immer im Zusammenhang mit dem Interesse des Kindes stehen.
z. B. „Wäre es nicht toll, beim Malen, sofort alle passenden Farben zu finden?“
oder „Fändest du es nicht praktisch, wenn du beim Lego-spielen alles benötigten Steine auf einen Griff finden könntest?“

Gleichzeitig kannst du den Wert mit dem eigentlich gewollten verknüpfen.
„Wenn du jetzt dein Zimmer zusammenräumst, dann kannst du die Zeit mit deinen Freunden genießen.“

Es ist übrigens nicht sinnvoll, das Zimmer aufzuräumen bevor Freunde kommen. Das befriedigt zwar unser elterliches Haushaltsherz, weil alles tip-top ist, wenn Gäste kommen. Es frustriert aber gleichzeitig unsere Kinder, da es so gut wie sicher ist, dass die mühsam hergestellte Ordnung nach einem Besuch nicht mehr vorhanden ist und das Zimmer wieder chaotisch aussieht.

Uns Erwachsenen hilft es sehr, zu wissen, warum wir etwas tun, und was das Ziel dahinter ist. Nicht immer macht alles Spaß im Leben. Wenn ich mir allerdings über den größeren Sinn bewusst bin, dann kann ich auch mit Aufgaben leben, die mir nicht so viel Spaß machen.

Was motiviert mich?

Bei Kindern ist es unsere Aufgabe herauszufinden, was sie motiviert. Allzu leicht können wir dem Eindruck erliegen es wäre Lob und Belohnung. Diese Systeme greifen aber nur kurz.

Am besten werden Menschen durch die Dinge motiviert, die ihnen wirklich wichtig sind. Das gilt auch für Kinder.

Leider ist das, was Kinder gerade intrinsisch motiviert nicht immer das, was notwendig ist. Auch Kinder müssen lernen, dass gewisse Dinge erledigt werden müssen. Der alte Spruch: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, hat durchaus seine Berechtigung.

Werte

Bei uns selbst ist es etwas leichter herauszufinden, was uns motiviert. Frage dich dazu einfach: „Was ist mir wichtig zu …“ einem gewissen Bereich. Du erfährst dann, welche Werte für dich wichtig sind.

Wenn einer deiner Grundwerte Geld ist, dann wirst du in einem Beruf, der dir viel Anerkennung und soziale Kontakte bietet, wo du aber wenig Geld verdienst, nicht glücklich werden. Umgekehrt, wirst du unzufrieden sein, wenn dein höchster Wert Integrität ist und du in deinem Job zwar gut verdienst, aber immer nach gesetzlichen Schlupflöchern suchen musst und dich in legalen Grauzonen bewegst.

To-do-Listen/Checklisten

Abwandlung für Kinder: Aufgaben an eine Tafel/ein Plakat schreiben

Auch Kinder arbeiten gerne mit To-do Listen. Sie haben meist eine große Freude daran, die erledigten Aufgaben abzuhaken.
Für Kinder ist es jedoch besonders wichtig, dass die Listen überschaubar bleiben. Sind besonders viele Aufgaben zu erledigen, dann ist es besser sie in kleine Teillisten aufzuteilen.

Auch für kleine Kinder können wir solche To-do-Listen anfertigen. Es gibt dann für jede Aufgabe ein Symbol.

Sinnvoll ist es auch, die Aufgabenlisten teilweise durch Routinen (dazu weiter unten) zu ersetzen.

To-do-Listen und Checklisten erleichtern auch uns Erwachsenen das Leben. Sie helfen uns nichts zu vergessen und unser Hirn von unnötigen Gedanken zu befreien. Wissenschafter haben festgestellt, dass es für unser Gehirn keinen Unterschied macht, ob wir eine Aufgabe tun, oder daran denken. Wenn du also eine Aufgabe vor dir hast und immer wieder daran denkst, dann strengst du dein Gehirn genau so an, als ob du die Aufgabe machst.

To-do-Listen unterstützen dich, indem du kurz an die Aufgabe denkst, wenn du sie auf die Liste schreibst, dann kannst du sie getrost bis zur Bearbeitung vergessen. Sie wartet geduldig auf deiner To-do-Liste und du brauchst erst wieder dran zu denken, wenn du sie tatsächlich in Angriff nimmst.

Routinen

Routinen sind kleine Arbeitsabläufe, die wir ganz automatisch machen. Vieles, was wir wirklich gut können, läuft ganz routiniert ab.

Wenn wir etwas routiniert machen, verschwenden wir keinen unnötigen Gedanken daran. In vielen Bereichen sind solche Routinen durchaus sinnvoll.

Routinen die für Kinder wichtig und sinnvoll sind:

  • 3 x täglich Zähne putzen
  • Im Auto anschnallen
  • Am Fahrrad den Helm aufsetzen
  • Jedes Spielzeug, das hergeräumt wurde, nach dem Spiel wieder wegräumen

Auch ich mag meine Routinen

Zusätzlich zu den Routinen, die ich mir schon als Kind angeeignet habe, habe ich mir Laufe meines Lebens noch viele neue erworben.

Immer wenn ich mir neue Routinen angewöhnen möchte, verknüpfe ich sie mit bereits etablierten Gewohnheiten.
z. B. Ich checke meine Social Media Konten kurz bevor ich eine Arbeitspause mache.
Ich schaue gleich nach dem Einschalten meines PC auf meine To-do-Liste auf Trello.

Der Trick mit der Zeit

Sanduhrtrick

Nachdem kleine Kinder noch keinen ausgeprägten Zeitbegriff haben, können sie mit der Angabe: „Das dauert nur 5 Minuten.“, nichts anfangen.

Ich habe mir damals ein Set von Sanduhren angeschafft. Je eine mit einer Durchlaufzeit von 1, 2, 3 und 5 Minuten. Mit diesen Sanduhren kannst du viele Zeitangeben darstellen und klar machen. z. B.: „Wir räumen jetzt gemeinsam dein Zimmer auf. Das dauert etwa 15 Minuten. Wir nehmen die 5 Minuten Sanduhr und wenn sie durchgelaufen ist, drehen wir sie noch zwei Mal um.“

Danach ist die Aufgabe meistens erledigt oder so weit fortgeschritten, dass auch die Kinder noch schnell fertig machen wollen.

Timer

Für Erwachsene eignet sich sehr gut der Trick mit dem Timer. Du vereinbarst mit dir selbst eine Zeitspanne, in der du die unerwünschte Aufgabe erledigst. Meistens bist du dann so vertieft und es läuft so gut, dass du zu Ende arbeitest.

Rennen gegen die Zeit/Stoppuhr

Dieser Trick hilft vor allem bei kleinen Routineaufgaben und wenn mehrere Familienmitglieder beteiligt sind: z. B.: „Schauen wir mal, wer als erstes seine Wäsche zusammengelegt und in seinen Kasten gelegt hat.

Ich stelle mir die Stoppuhr vor allem bei Aufgaben, von denen ich weiß, dass sie ausufern können. Also beim Recherchieren zu Blogartikeln, bei meinen Social Media Zeiten …

Bei vielen ungeliebten Aufgaben stelle ich mir die Stoppuhr, um zu sehen, wie lange ich wirklich brauche. Denn oft ist die gefühlt benötigte Zeit wesentlich länger, als die tatsächlich aufgewendete. So weiß ich jetzt, dass ich nur 3 – 5 Minuten brauche, um den Geschirrspüler auszuräumen und schon in 10 Minuten eine Maschine Wäsche aufhängen kann.

Kommunikation mit sich selbst

„Ich schaff das!“

Diesen Trick habe ich an meinem kleinen Neffen beobachtet. Er war in seiner körperlichen Entwicklung etwas langsamer, sprachlich aber weit voraus. Wenn er eine körperliche Herausforderung meistern wollte, z. B. auf ein hohes Klettergerüst steigen, dann sagte er laut vor sich hin: „Ich schaff´ das, ich schaff´ das, …“ Es war wie ein Mantra.

Und er hat es immer geschafft, auch wenn er sich deutlich schwerer getan hat, als andere Kinder.

Selbstgespräche

Viel später, in meinen zahlreichen Ausbildungen wurde mir dann bewusst, wie sehr wir uns durch unserer stummen Selbstgespräche beeinflussen und auch oft herabsetzen. Wäre es an dieser Stelle nicht viel besser sich selbst permanent vorzusagen „Ich schaff´ das!“ anstatt sich für jeden Fehlschlag selbst Vorwürfe zu machen?

Gut ist gut genug

Besonders in der Arbeit mit Kindern ist es wichtig zu erkennen, dass sie ihr Bestes geben und dass das manchmal noch nicht so ausfällt, wie wir es als Erwachsene mit oft jahrzehntelangem Training machen.

Wenn wir immer herummäkeln verlieren Kinder schnell die Freude und haben kein Erfolgserlebnis. Besser ist es, die Arbeit zu würdigen und ein anderes Mal genau das noch einmal zu zeigen, was noch nicht so gut gelungen ist.

Pareto-Prinzip

Auch für uns Erwachsene gibt es ein Pendant zu diesem „gut ist gut genug“. Es heißt Pareto-Prinzip oder (80/20 Regel). Es besagt, dass wir 80 % der Leistung in 20 % unserer Zeit erbringen und für die restlichen 20 % unserer Leistung 80 % der Zeit investieren müssen.

Wir betreuen also 80 % unserer Kunden in 20 % unserer Zeit. Wir schreiben 80 % einer Arbeit in 20 % der Zeit. Für die restlichen 20 % der Leistung müssen wir unverhältnismäßig mehr Zeit aufwenden.

Hier findest du einen Artikel über das Pereto-Prinzip und wie es für Erwachsene angewandt wird.

Dieses Prinzip schützt mich vor meinem eigenen Perfektionismuszwang 😀

Bonus Motivationsplakat

Als Bonus kannst du dir hier ein Motivationsplakat herunterladen. Ich wünsche dir viel Freude damit.
Vielleicht magst du mir in den Kommentaren ja deine liebsten Motivationskicks verraten?

Bleib gelassen!

Dieser Artikel über meine liebsten Motivationskicks wurde erstmals im Juni 2015 veröffentlicht und im April 2020 überarbeitet

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